Dreidimensionale Wirbelsäulenvermessungen
Die dreidimensionale Wirbelsäulenvermessung ist ein modernes lichtoptisches Verfahren, das ohne Röntgenbelastung zur Vermessung von Wirbelsäulenverkrümmungen, Fehlhaltungen und Beinlängendifferenzen eingesetzt wird.
Einseitige Fehlhaltung oder eine Fehlstatik des Oberkörpers oder der Beine können zu Verspannungen in den Muskeln und Sehnen führen, die nicht ergonomische Bewegungsabläufe begünstigen können. In der Folge kann es zu Überlastungserscheinungen und Schmerzen im gesamten Rücken, in der Hüfte, den Knien oder den Füßen kommen. Bereits leichte, nicht ausgeglichene Beinlängen-, Becken- und Wirbelsäulenasymmetrien können zu rezidivierenden Beschwerden in Fuß, Achillessehne, Knie oder Wirbelsäule bis hin zum Kiefergelenk führen.
Eine Früherkennung von Haltungsfehlern und -schäden sollte bereits im Kleinkindalter erfolgen, um geeignete Therapien einzuleiten und Folgeschäden zu verhindern.
Die 3D-Wirbelsäulenvermessung kann Disharmonien und Asymmetrien im gesamten Bewegungsapparat ermitteln.
Die 3D-Wirbelsäulenvermessung betrifft insbesondere folgende Bereiche:
- Wirbelsäulenfehlhaltung oder Wirbelsäulenfehlwachstum, z.B. bei fortschreitenden Skoliosen oder Wirbelkörperfehlanlage
- Statikausgleich nach Versorgung mit künstlichem Hüft- oder Kniegelenk
- anatomische oder funktionelle Beinlängendifferenzen
- Vermessung von Beckenschiefständen
- Nachweis von Funktionsstörungen und Blockierungsbereichen an Wirbelsäule und Becken bei chronischen Wirbelsäulenschmerzen mit muskulär fixierten Fehlhaltungen
- Erkennung von Fehlhaltungen und Balancestörungen, bedingt und verstärkt durch intensiven Freizeit- oder Leistungssport
- Fehlhaltungen in Folge von Kiefergelenksstörungen
Bei dieser Methode wird die Rückenpartie des Patienten mit Lichtstrahlen dreidimensional vermessen. Nach dem Prinzip des Lichtschnittverfahrens wird mit Hilfe eines Linienprojektors eine 3D-Aufnahme des Rückens erstellt. Eine computergesteuerte hochauflösende Kamera zeichnet den Verlauf der Linien und evtl. auftretende Verzerrungen und Asymmetrien auf. Aus den Messdaten wird eine dreidimensionale Darstellung der Wirbelsäule errechnet, die Achsenabweichungen in allen drei Raumrichtungen und sogar Drehfehlstellungen erfasst.
Ausgehend von dem sich darstellenden Befund wird gemeinsam mit Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern ein spezielles Therapieprogramm zur Optimierung der Körperhaltung und Verbesserung der Statik empfohlen und besprochen.
- spezifische Gymnastik- und Trainingsprogramme können erarbeitet werden, die der Patient dann selbstständig regelmäßig durchführt
- neurophysiologische individuelle Schuheinlagen können auf Grund der gemessenen Daten hergestellt werden, die aktiv die ermittelten Defizite ausgleichen.
Durch regelmäßige Verlaufskontrolle kann der Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen überprüft und die Therapie gegebenenfalls angepasst werden.